SPS-Aufgaben - Diverses

Leitungsbruchsicherheit

Definition

Die Leitungsbruchsicherheit ist eine Betrachtungsweise der Verdrahtung der Anlage. Ein Bruch einer Leitung soll die Anlage immer in den sicheren Zustand bringen.

Was ist mit sicherem Zustand gemeint ?

Eine Anlage ist erst dann zu 100% sicher, wenn sie

  • entspannt (kein Druck in der Anlage vorhanden) und
  • abgekühlt (Temperatur = Umgebungstemperatur ca. 20°C) ist,
  • keine Reationen laufen
  • und alle Antriebe stehen.

Der wichtigste Schalter einer Anlage ist der zum Ausschalten!

Aus diesem Grund darf ein Leitungsbruch niemals zu in einem unsicheren Zustand führen. Dies sind z.Bsp.

  • eine Freigabe für eine Aktion geben
  • eine Anlage einschalten
  • das Ausschalten der Anlage verhindern
  • Druckventile, Produktventile o.ä. öffnen
  • Rührwerke starten
  • Kühlungen unterbrechen
  • Produktleitungen mit potentiell gefährliche Medien öffnen
  • u.s.w.

Dies wirkt sich natürlich auf die Programmierung aus. Schalter oder Taster zum Aktivieren von Aktionen sind prinzipiell Schliesser, während jene zum Deaktivieren Öffner sind. Der Grund ist einfach erklärt.

Wenn zum Deaktivieren einer Funktion ein Öffner verwendet wird, dann wird beim Betätigen des Kontaktes die Spannung zum Eingang der SPS unterbrochen. Ein Leitungsbruch wirkt wie ein betätigen des Tasters und deaktiviert die Funktion. Die Anlage geht in den sicheren Zustand.

Die Verwendung eines Schliessers bedingt dass zuerst die Programmierung angpasst werden muss. Der betätigte Taster schaltet ein 'High' zum SPS-Eingang. Ein Leitungsbruch unterbricht das Signal zum SPS-Eingang. Der Eingang ist somit dauernd auf Low, ergo kann die damit verbundenen Aktion niemals gestoppt werden. Dies ist nicht akzeptabel und kann Schäden an Maschine, Umwelt und / oder Mensch verursachen.

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