SPS-Aufgaben - Diverses

Eine Steuerung sollte

gut durchdacht, einfach, übersichtlich, kurz, gut dokumentiert und ausgetestet sein.


Gut durchdacht

  1. Auch kleine Programmieraufgaben sollten gut durchdacht sein. Wenn das gewünschte Programm nur aus wenigen Verknüpfungen besteht, ist es sehr verführerisch sie einfach mal so zu schreiben.
  2. Diese Art der Programmierung nennt man 'quick and dirty' (schnell und schmutzig). Das Programm wird einfach mal so eingetippt ohne groß über die Folgen nachzudenken. Es besteht dabei die akute Gefahr wichtige Verknüpfungen zu vergessen oder falsch einzugeben.
  3. Wird das Programm größer, ist ein gutes Konzept eine effektive Hilfe die Aufgabe zu lösen. Mit diesem Konzept kann das Programm in kleine Teil zerlegt werden. Kleine Programmteile sind übersichtlicher und einfacher zu programmieren.

Einfach

  1. Je komplizierter eine Steuerung aufgebaut ist, desto eher läuft man Gefahr die Übersicht zu verlieren. In vielen Fällen lassen sich komplexe Aufgaben in kleinere Module zerlegen, die einfach zu programmieren sind. Die Steuerung lässt sich auf diese Weise zerlegen wie ein Puzzle.
  2. Beim Zerlegen der Programmieraufgabe in kleine Module müssen von Anfang an klare Schnittstellen zwischen den Modulen definiert werden. Ist dies geschehen, kann das Puzzle wieder zusammengesetzt werden. So wie aus einer Ansammlung von Puzzleteilen ein Bild wird, kann aus einer Ansammlung von Programmmodulen ein Programm werden.

Übersichtlich

  1. Einzelne Programmmodule machen die Steuerung übersichtlicher. Wenn eine Teilfunktion der Steuerung geändert werden muss, sind die Änderungen nur in dem entsprechenden Modul vorzunehmen. Die Änderungen sind dann in der gesamten Steuerung wirksam.
  2. Bei dieser Art der Programmierung sollte jedes Modul nur eine sehr begrenzte Anzahl von Funktionen ausführen. Ein kleines Modul mit begrenztem Funktionsumfang ist einfacher zu programmieren als ein großes Modul.

Kurz

  1. Nur ein kurzes Programm ist ein gutes Programm.
  2. Jede Funktion die nicht benötigt wird kann sich negativ auf die gesamte Steuerung auswirken, da sie mit anderen Funktionen in Wechselwirkung stehen kann.
  3. Wird eine Steuerung von einer nicht benötigten Funktion gestört, ist dies nicht nur ärgerlich, es kann auch ernste Folgen haben.

Gut dokumentiert

  1. Ist eine Steuerung mal programmiert, wird sie meistens nur selten abgeändert.
  2. Wenn doch mal eine Änderung vorgenommen werden soll, ist dies oftmals erst Monate oder Jahre nach der Inbetriebnahme der Fall. Schon nach wenigen Monaten hat man die genauen Zusammenhänge meist vergessen.
  3. Eine gute Dokumentation ist dann die einzige Möglichkeit schnell die richtige Stelle zu finden an der die Änderung vorgenommen werden muss.
  4. Dokumentationen müssen immer aktuell gehalten werden. Die fatalen Fehler passieren meist dann, wenn man auf fehlerhafte Dokumentation zugegriffen hat. Zahlendreher, vertauschte Ventilbezeichnungen oder irreführende Erklärungen sind gute Grundlagen fehlerhafte Programmerweiterungen.

Ausgetestet

  1. Selbst kleine Programme sollten getestet werden bevor sie freigegeben werden. Es kann immer mal passieren, das eine Invertierung vergessen wird oder Merker verwechselt werden.
  2. Fehler zeigen sich oft erst, wenn die Anlage in einer kritischen Situation ist. Ausgefallene Messgeräte dürfen niemals eine Funktion einschalten.
  3. Schlagwort - Leitungsbruchsicherheit. Ein Low - Signal heißt immer 'Fehler' oder 'Grenzwert verletzt' oder 'ausschalten' !!!
  4. Wenn ein SPS - Eingang Low ist kann es zwei Ursachen haben. Entweder liegt keine Spannung am Eingang an oder die Spannung kommt nicht bis zum Eingang durch (Leitungsbruch).

sein.

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